Ehrlichiose - Mein Leben mit Galgos

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Ehrlichiose

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Die Ehrlichiose der Hunde (auch Tropische Canine Panzytopenie, „Zeckenfieber“) ist eine akute bis chronische Infektionskrankheit, die durch Rickettsien verursacht wird. Die Erkrankung ist im Mittelmeerraum endemisch, so dass Hunde vor allem bei Urlaubsreisen in diese Region gefährdet sind. Die Erreger befallen die weißen Blutkörperchen (v. a. Monozyten und Lymphozyten, seltener die Granulozyten).

Inhaltsverzeichnis
1 Erreger
2 Symptome
2.1 Mono- und lymphozytäre Ehrlichiose
2.2 Granulozytäre Ehrlichiose (Anaplasmose)
3 Diagnose
4 Behandlung
5 Einzelnachweise

Erreger
Der Erreger der klassischen Ehrlichiose (Mono- und lymphozytäre Ehrlichiose) ist Ehrlichia canis, ein Bakterium. Eine Ehrlichiose kann durch weitere, sog. Sekundärinfektionen, z. B. mit Babesien und Hämobartonellose verkompliziert werden. Vor allem die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) ist Überträger und Reservoir für E. canis. Die Zecken können den Erreger bis zu fünf Monaten beherbergen. Infektionen des Menschen durch den Erreger kommen vor, allerdings vermutlich nur durch Übertragung durch Zecken, eine Hund-Mensch-Übertragung ist unwahrscheinlich. Inwieweit durch die Ausbreitung dieser Zecke auch auf Deutschland, autochthone Infektionen vorkommen, ist bislang nicht vollständig gesichert. Sie sind aber keineswegs auszuschließen, so dass die Ehrlichiose nicht mehr als typische „Reisekrankheit“ angesehen werden kann.

Der Befall der Granulozyten (Anaplasmose, Granulozytäre Ehrlichiose) wird durch Anaplasma phagocytophilum (Ehrlichia ewingii) hervorgerufen. A. phagocytophilum wird durch den Gemeinen Holzbock übertragen. Diese Erkrankung wurde in der Vergangenheit vor allem in der Schweiz beobachtet („Schweizerische Ehrlichiose“). Neuere Untersuchungen zeigten auch in Deutschland ein relativ häufiges Auftreten. Die Seroprävalenz bei Hunden in Deutschland beträgt 19 % und wie in der Schweiz sind etwa 1 % der Holzböcke Träger des Erregers.

Symptome
Die Symptome sind meist unspezifisch und sehr mannigfaltig. Alle Hunderassen, vor allem Welpen, sind betroffen.

Mono- und lymphozytäre Ehrlichiose  
Die Tiere zeigen häufig ständig wiederkehrendes Fieber, Nasenbluten (Epistaxis), schleimig-eitrigen Nasenausfluss, Erbrechen, Blutungen und Ödeme in der Unterhaut, Abgeschlagenheit, Abmagerung, Blutarmut (Anämie), Milzvergrößerung (Splenomegalie), Gelenkerkrankungen (Polyarthritis), Erkrankungen der Lymphknoten (generalisierte Lymphadenopathie) sowie Meningoenzephalitis mit Krämpfen und Paralysen.

Granulozytäre Ehrlichiose (Anaplasmose)  
Der Befall der Granulozyten durch Anaplasma phagocytophilum verläuft meist milder mit Fressunlust, Muskelverhärtungen, Polyarthritis, Lahmheit und Gewichtsverlust.

Diagnose
Klinisch ist die Diagnose nicht zu stellen. Differentialdiagnostisch kommen andere Infektionskrankheiten (Babesiose, Hämobartonellose) und eine immunologisch bedingte Thrombozytopenie in Frage.

Labordiagnostisch können herangezogen werden:

Erregernachweis aus dem Blut oder in Proben von Lunge und anderen Organen möglich über eine Giemsa-Färbung und Immunfluoreszenztests. Die Monozyten und Lymphozyten zeigen dabei eine typische Morula-Struktur, in der Giemsa-Färbung allerdings nicht sehr zahlreich. Der optimale Nachweis ist 13 Tage nach der Infektion möglich. Die charakteristischen Morulae kommen bei Ehrlichia ewingii-Infekten in neutrophilen und eosinophilen Granulozyten vor.
Thrombozytopenie, Hyperglobulinämie, Anämie und Neutropenie können die Diagnose unterstützen.
Über PCR und In situ-Hybridisierung kann E. canis in Geweben nachgewiesen werden.
Antikörpernachweis im Serum: Ein Titer von 1:10 oder höher ist beweisend. In der Frühphase der Infektion kann er negativ sein. Zudem müssen mögliche Kreuzreaktionen, z. B. mit Anaplasma phagocytophilum in Betracht gezogen werden.[1]

Behandlung
Die Therapie erfolgt durch Antibiotika wie Doxycyclin, Tetracyclin and Oxytetracyclin über zwei Wochen. Seropositive Tiere sollten isoliert werden.

Eine Verhütung kann durch regelmäßige Kontrolle und sofortige Entfernung von Zecken bzw. durch den Einsatz von Zeckenmedikamenten (z. B. Permethrin) erfolgen.


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